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Schluss mit dem Theater!

Wie Sie erfolgreich aus dem Drama Dreieck « Täter – Opfer - Retter» aussteigen, um echte Lösungen in Konflikten zu finden.

Drama Dreieck


Seien wir mal ehrlich:

  • Haben Sie sich auch schon einmal wie eine Drama-Queen, oder eben wie ein Täter, verhalten und andere kritisiert und belehrt?
  • Haben Sie auch schon mal die Opferrolle eingenommen, sich klein und machtlos gefühlt und sich gewünscht, dass jemand kommt und das Problem für Sie löst?
  • Bemerken Sie manchmal, dass Sie sich als Retter aufführen und sich so sehr in die Probleme anderer verstricken, dass Sie sich selbst aus den Augen verlieren?

Das Konzept des Psychologen Stephan Karpman beschreibt drei Rollen, die Menschen in Konflikten häufig und mit wechselnder Besetzung einnehmen: Täter, Opfer und Retter.

Wenn eine Rolle nicht das gewünschte Ergebnis erzielt, schlüpft man einfach in die nächste hinein. Keine der Rollen ist besser oder schlechter - sie führen alle in eine Sackgasse.

Drama Bild


Die Opferrolle: "Ich kann nichts dafür!"

Personen in der Opferrolle fühlen sich hilflos und machen andere für ihre Probleme verantwortlich. Sie übernehmen keine Verantwortung und hoffen, dass jemand anderes sie rettet. Sie machen sich klein.

Dies führt oft dazu, dass sie sich immer mehr in ihre Hilflosigkeit hineinsteigern. Ein klassisches Beispiel ist jemand, der ständig über seine Probleme klagt, aber keine Lösungsvorschläge annimmt.

Ein echtes Opfer – im Gegensatz zum Drama-Opfer – hat keinen Einfluss auf die Situation, in die es geraten ist. Ein Drama-Spiel Opfer dagegen schon, denn natürlich haben wir in einer Beziehung immer einen Anteil - durch das was wir tun oder eben nicht tun.

Selbst, wenn uns die Chefin oder der Arbeitskollege schlecht behandelt, dann haben wir eine Wahl und auch eine Verantwortung für uns selbst. Wir können Grenzen setzen und im schlimmsten Fall aus dem Arbeitsverhältnis aussteigen.

Die Täterrolle: "Du bist schuld!"

Der Täter oder Verfolger sieht die Schuld bei anderen, gibt sich überlegen und kritisiert andere oft. Er glaubt, alles besser zu wissen und fühlt sich im Recht, andere zu belehren. Diese Rolle kann andere verletzen, kontrollieren, runter machen und dominieren.

Wer das Täter-Spiel spielt, der möchte gar nicht mit anderen auf Augenhöhe sein. Er möchte grösser sein. Das heisst, es braucht ein Opfer, das kleiner ist.

In Beziehungen, besonders in Konflikten, spielen wir alle ab und zu „Verfolger“ oder eben Täter. Besonders beliebt ist das „Aber Du“-Spiel. Dieser gegenseitige Schlagabtausch von Vorwürfen und Schuldzuweisungen kann natürlich nicht funktionieren und bringt keine Lösungen.

Die Retterrolle: "Ich eile zu Hilfe!"

Der Retter versucht, anderen ungefragt zu helfen und sich damit wichtig zu machen. Obwohl die Absicht gut scheint, entzieht er dem Opfer die Möglichkeit, selbst Verantwortung zu übernehmen.

Der Retter stellt sich im Grunde über andere Menschen, indem er ihnen die Fähigkeit aberkennt, selbst handeln zu können. So bleiben die Opfer hilflos.

Menschen besetzen die Retter-Position, weil sie gebraucht werden wollen. Deshalb tun sie auch vom Guten zu viel und falls sie nicht genügend Anerkennung dafür bekommen, sind sie enttäuscht. Der Retter braucht zwangsläufig jemanden, der hilflos ist oder sich so gibt, damit er helfen kann.

Warum wir Drama-Spiele spielen

Drama-Spiele sind oft vertraut und bieten eine einfache Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu bekommen oder den eigenen Selbstwert zu erhöhen. Viele von uns haben diese Muster schon in der Kindheit gelernt. Oft werden wir auch von anderen in diese Rollen hineingezogen, da das Drama-Dreieck mindestens zwei Personen benötigt, um zu funktionieren.

Ausstieg aus dem Drama-Dreieck

Zum Glück können wir lernen, diese Rollen und Muster zu erkennen und eine neutrale Position anzustreben. Wenn Sie von Emotionen überrollt werden und entsprechend impulsiv reagieren, sind Sie wahrscheinlich im Drama-Dreieck gefangen. Dann drücken Sie innerliche die Stopp-Taste! Atmen Sie tief durch. Um was geht es genau und was ist Ihnen wichtig?

  • Erkennen Sie Ihren Anteil am Konflikt. (Täter)
  • Stehen Sie für sich und eigene Bedürfnisse ein. (Opfer)
  • Konzentrieren Sie sich auf Ihre eigenen Themen und Probleme. (Retter)

1. Bewusstsein schaffen

Der erste Schritt besteht darin, die Rollen zu erkennen. Wie reagieren Sie in Konfliktsituationen? Fragen Sie sich selbst:

  • Fühle ich mich hilflos und mache andere für meine Probleme verantwortlich? (Opfer)
  • Kritisiere ich andere und fühle mich überlegen? (Täter)
  • Versuche ich, ungefragt anderen zu helfen und deren Probleme zu lösen? (Retter)

2. Verantwortung übernehmen

Egal, welche Rollen Sie einnehmen, es ist wichtig, Verantwortung für eigene Handlungen und Gefühle zu übernehmen. In einem Konflikt haben fast immer alle Beteiligten einen Anteil an der Situation.

Anstatt sich zum Beispiel als Opfer zu sehen, gehen sie auf Augenhöhe und anerkennen Sie Ihre Stärken. Suchen Sie proaktiv nach Lösungen. Machen Sie sich nicht klein, sondern äussern Sie ihre Wünsche klar und deutlich.

3. Grenzen setzen und respektieren

Jede Person ist für den eigenen «Raum» verantwortlich und darf nicht ungefragt in andere «Räume eintreten». Das heisst, in der Opferrolle vermehrt für sich einzustehen und den eigenen Raum zu verteidigen. Für Täter und Retter heisst das, nicht übergriffig werden, sondern den anderen auf Augenhöhe zu begegnen.

Wenn Sie zum Beispiel merken, dass Sie als Retter agieren, konzentrieren Sie sich auf eigene Herausforderungen und Bedürfnisse. Es ist nicht Ihre Aufgabe, die Probleme anderer zu lösen. Schon gar nicht, wenn diese gar keine echte Veränderung wollen.

Sparen Sie sich die Energie oder bieten Sie allenfalls Unterstützung zur Selbsthilfe an: Was soll ich in dieser Situation tun? Was erwarten Sie von mir? Was haben Sie zur Lösung schon ausprobiert?

4. Konstruktive und klare Kommunikation

Ansprechen, was einem belastet und Ich-Botschaften senden, um eigenen Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken, ist für alle Rollen wichtig. Es geht darum, einander richtig zuzuhören und verstehen zu wollen, was die andere Person bewegt.

Der Täter zum Beispiel neigt dazu, andere Person anzugreifen und abzuwerten, um sich besser zu fühlen. Trauen Sie anderen etwas zu und denken Sie darüber nach, was Sie zur Lösung beitragen können.

Meine Rolle als Konfliktmanagerin und Mediatorin

Oft geschieht es, dass Kunden mich in die Retterrolle drängen. Sie wissen in Ihren Konflikten nicht weiter und denken, dass ich Sie retten kann.

Es ist verlockend, als Rettungsengel aufzutreten. Gleichzeitig weiss ich, dass ich niemanden retten kann.

Ich unterstütze andere Personen, sich selbst zu retten, indem ich Sie begleite.

Ich mache Rollen, Konfliktdynamiken und Beziehungsmuster sichtbar. Das ermöglicht den Ausstieg aus der Verstrickung, echte Kommunikation und nachhaltige Lösungen.

Das Beste ist: Wenn Sie aus den Drama-Rollen aussteigen, verändert es automatisch das Verhalten der anderen positiv. Zudem wird Ihr Leben authentischer 😊.

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