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Blog für Arbeitskonflikte

Mit Feedback zum Unternehmenserfolg

Eine aktiv gelebte Feedbackkultur vermeidet unnötige Konflikte und unterstützt den Kulturwandel

Feedbackkultur


Feedback ist schon seit vielen Jahren ein Thema in den Organisationen, nun aber wächst es zu seiner wahren Grösse heran.

Was ist Feedback

Feedback ist eine Rückmeldung. Sie gibt Menschen eine Möglichkeit, das Selbst- und Fremdbild miteinander zu vergleichen und dadurch zu erfahren, wie sie mit ihrem Verhalten tatsächlich auf andere wirken. Dabei wird positives Verhalten im Sinne der Kultur verstärkt und negatives gewandelt.

Wozu braucht es Feedback

In der heutigen BANI-Welt (ja, VUCA ist bereits veraltet) sind wir darauf angewiesen, zu erfahren, wenn etwas in die falsche Richtung läuft. Die richtige Arbeitskultur, eine gute Zusammenarbeit und rasches Anpassen und Lernen sind enorm wichtig. Wie soll das bitteschön ohne Feedback funktionieren? Wer agile Arbeitsweisen bereits lebt, weiss wie essentiell Feedback ist, um auf Kurs zu bleiben. Ohne geht es nicht. Es

  • behaltet die Ziele im Auge und sorgt dafür, dass du auf Kurs bleibst
  • verstärkt positives und vermindert unerwünschtes Verhalten
  • schafft Vertrauen und stärkt die Beziehungen
  • wird als wertschätzend empfunden
  • deckt Missverständnisse auf und fördert das gegenseitige Verständnis
  • beschleunigt Lernprozesse
Wie gibst du Feedback

Es gibt viele tolle Modelle. Wenn deine Zielgruppe nicht HR-Spezialisten oder erfahrene Führungskräfte sind, empfehle ich ganz simple Methoden, die einfach in den Köpfen bleibt. Eine davon ist FKK.

Fakten
Formuliere als erstes die Fakten. Übertreibe nicht, sondern sage ganz einfach, was du erlebst/erlebt hast. Spreche aus eigener Sicht und nicht aus Sicht anderer („mir wurde gesagt, dass…“). Verallgemeinere nicht („immer kommst du zu spät!“). Beispiel: „Heute morgen habe ich festgestellt, dass du ohne Voranmeldung 30 Minuten zu spät gekommen bist.“

Konsequenz
Zeige dem Gegenüber auf, was dieses Fehlverhalten für ihn, dich, den Kunden und die Firma bedeutet. Auch gefühlsmässig. Beispiel: „Das war für mich sehr unangenehm, weil ich nicht wusste, ob du überhaupt noch kommst und wie ich die Schicht andernfalls umorganisieren soll.“

Konsens
Es ist wichtig, auch die Sichtweise des Gegenübers zuzulassen und zu erfragen, weshalb es so ist wie es ist. Beispiel: „Was ist der Grund für dein zu spät kommen? Besprecht gemeinsam das weitere Vorgehen und hole vom Gegenüber sein Einverständnis ab. Bespiel: „Wenn du wieder einmal unverschuldet zu spät dran bist, informiere mich bitte kurz, dann kann ich noch reagieren. Ist das für dich in Ordnung?“

Wie nimmst du Feedback entgegen
  • Mit der richtigen Haltung (siehe unten) - die Chance zur persönlichen Weiterentwicklung erkennen
  • Anerkennen, dass das Gegenüber den Mut hat, das Feedback zu geben
  • Zuerst zuhören und nicht sofort in die Verteidigungshaltung gehen
  • Nachfragen, wenn du es nicht genau verstehst
  • Fasse zusammen, was du gehört hast, um sicherzustellen, dass du richtig verstehst
  • Keine spontanen Rechtfertigungen und Gegenangriffe starten
  • Sich Bedenkzeit nehmen, wenn man einen Input zuerst «verdauen» muss
  • Sich bedanken
  • Sinnvolle Inputs für sich nützen und im Alltag angehen.

Falls die feedbackgebende Person destruktiv ist und anscheinend kein Feedback-Modell kennt oder es vergessen hat - ruhig bleiben, egal wie schwierig es ist. Du kannst in einem solchen Fall FKK-Fragen stellen:

  • Kannst du mir ein konkretes Beispiel geben? Was ist genau passiert?
  • Was hat dich daran gestört? Was hat es in dir ausgelöst?
  • Was wünschst du dir jetzt? Was erwartest du von mir?

Wenn sich das Gegenüber beruhigt hat (vielleicht erst einen Tag später), kannst du ihm oder ihr ein Feedback zum Feedback geben:-).

Welche Feedback-Regeln solltest du sonst noch beachten


Wähle einen guten Zeitpunkt

Natürlich so zeitnah zum Ereignis wie möglich, aber es müssen alle Beteiligten Ruhe und Zeit dazu haben. Sorge dafür, dass ihr kein Publikum habt, damit es zu keinen Blossstellungen kommt. Und bitte nicht, wenn du oder dein Gegenüber emotionsgeladen sind. Wenn du also richtig sauer bist, schlaf eine Nacht drüber und überprüfe, ob du jetzt in der Lage bist, ruhig und sachlich über das Thema zu sprechen. Kündige dein Feedback vorher an.

Extra Tipp: Spaziergänge eignen sich besonders gut, um Feedback zu geben.

Achte auf Körpersprache, Ausdruck und Stimme
Der Ton macht die Musik. Was nutzt die schönste Liebeserklärung in vorwurfsvollem Ton? Nichts. Das gleiche gilt für Feedback.

Übertreibe es nicht
Versuche nicht, wenn du schon mal dabei bist, gleich alles zu besprechen, was dir sonst noch einfällt. Damit würdest du dein Gegenüber nur überfordern.

Gib Feedback bevor es notwendig ist
Wenn die Emotionen schon hochgehen, wird es für alle Beteiligten schwieriger. Besser früh ansprechen. Geheimtipp: Am besten dann, wenn positives Verhalten gezeigt wird - als Lob, damit dieses multipliziert wird.

Was ist als Führungskraft wichtig

Viele Vorgesetze sind sich nicht gewohnt, Feedback zu bekommen und tun sich schwer damit. Gewöhne dich dran!

Frage aktiv danach und höre einfach zu. Mitarbeitende brauchen viel Mut, dir ein Feedback zu geben. Wenn sie den Eindruck gewinnen, dass es dir schwer fällt, es anzunehmen, sagen sie lieber nichts mehr. Bevor es negative Folgen gibt, machen sie besser Dienst nach Vorschrift und das ist definitiv kein Vorteil für Deinen Erfolg und den Erfolg Deines Teams.

  • Tipp für Macher: Fordere von deinem Team ein, dass sie einmal pro Jahr mit jedem Teammitglied ein vorbereitetes und strukturiertes 1:1 Feedback durchführen. Dieses soll mindestens eine Stunde dauern und ausserhalb vom Arbeitsplatz stattfinden, idealerweise als Spaziergang in der Natur. Und ja, du gehörst auch zum Team und machst ebenfalls mit.
Was braucht es für eine Feedbackkultur

Die Arbeit auf den drei Ebenen: Haltung, Verhalten und Verhältnisse.

  • Erst wenn sich die Haltung gegenüber Feedback von "ich werde angegriffen" zu "ich bekomme ein wertvolles Geschenk" verändert, ist eine Feedbackkultur möglich.
  • Das Verhalten kommt nicht von alleine, sondern muss gezielt trainiert werden. Übe Feedback zuerst im eigenen Team ein und weite es erst danach auf andere Teams aus. Ein Schritt nach dem anderen.
  • Damit die Verhältnisse für eine Feedbackkultur stimmen, braucht es psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz. Jeder soll und darf sich zu jeder Zeit angstfrei äussern können. Ja, das bedeutet auch Arbeit an der Fehlerkultur. Es braucht ebenfalls Gefässe, in denen Reflexion und Feedback regelmässig auf der Agenda stehen.

Alles klar? Dann viel Erfolg und falls ich dich dabei unterstützen darf, freue ich mich.

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es,
alles beim Alten zu belassen und zu hoffen,
dass sich etwas ändert.“

Albert Einstein

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