Konflikte mit «Lego Serious Play» bearbeiten
Lego spielen und dabei die schlechte Stimmung im Team klären? Wie soll das genau funktionieren? Und was braucht es dazu?
Lego spielen und dabei die schlechte Stimmung im Team klären? Wie soll das genau funktionieren? Und was braucht es dazu?
Je stärker eine Situation sich verhärtet, desto grösser wird der Tunnelblick der Beteiligten. Das heisst, sie können die anderen Parteien und deren Sichtweisen und Bedürfnisse gar nicht mehr sehen, geschweige denn verstehen. Wie bringe ich hier wieder Licht ins Dunkel? Eine bewährte Methode ist «Lego Serious Play». Da unsere Hände mit 70 bis 80 Prozent unserer Gehirnzellen verbunden sind, führt die Interaktion der Denkprozesse mit den Bewegungen der Hände zu einem tieferen und nachhaltigen Verständnis der Situation. Alles, was Sie dazu benötigen, sind genügend Legosteine und eine erfahrene Moderatorin.
Mit «Lego Serious Play» bauen alle Beteiligten zuerst das Modell von sich selbst in der aktuellen Situation. Eine grüne Legoplatte stellt die Ausgangslage dar und lenkt den Blick auch auf die eigenen Ressourcen, die in der momentanen Situation unterstützen. Sich deren bewusst zu werden, ist für die meisten bereits der erste Lichtblick.
Wie viel Raum der Konflikt für jeden einzelnen einnimmt, sieht man rasch, wenn das Modell zur eigenen Situation gebaut wird. Durch das Bauen wird den Beteiligten selbst oft erst klar, was in ihnen vorgeht und was genau sie belastet. Das ist entlastend und hilft ihnen, sich klarer mitzuteilen. Deshalb spricht man bei «Lego Serious Play» auch oft von «see the unseen».
Bei «Lego Serious Play» sind Gespräche sehr gut strukturiert und die Redeanteile ausgeglichen. So sind beim Vorstellen der Modelle nur Verständnisfragen erlaubt – keine Kommentare oder Abwertungen. Dadurch können keine Ping-Pong-Diskussionen entstehen, die in vielen Teams und Beziehungen in Dauerschleife ablaufen.
Durch das Arbeiten mit Modellen werden Gefühle und Motive von der Person nach aussen auf das Modell externalisiert. Das vereinfacht es, über eigene Begebenheiten zu sprechen und diejenigen des Gegenübers einfacher zu akzeptieren. Die Beteiligten können die Situation anhand des Modells anschauen – gegenseitiges Zuhören und Verstehen fällt dadurch leichter.
Aus den aktuellen Modellen entstehen Schritt für Schritt Lösungsbilder. Dieser Blick in die Zukunft zeigt Varianten, in denen alle Konflikte und Spannungen gelöst sind und die Zusammenarbeit ideal funktioniert. Es ist immer wieder erstaunlich, welch kreative und neue Lösungen dadurch entstehen. In einem weiteren Schritt bauen die Beteiligten aus den priorisierten Lösungen ein gemeinsames Modell.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Oder besser: Ein selbstgebautes Modell der idealen Zusammenarbeit sagt mehr als tausend Bilder. Diese Methode wirkt nachhaltig, besonders wenn Sie es im Büro aufstellen.
... probieren Sie es mal zu Hause aus und bauen oder malen Sie Ihre Konfliktsituation. Das ist der erste Schritt, um Licht ins Dunkel zu bringen.